Dipl. Psychologin Almuth Wünsch zum Thema Trekking in Nepal

Die WechselZone konnte in einem Austausch zum Thema Trekking in Nepal mit der erfolgreichen Mentaltrainerin Dipl. Psychologin Almuth Wünsch sprechen. Almuth Wünsch ist seit 1991 selbstständig, zertifiziert als hypno-systemischer Coach und Teamberaterin zertifizierte PEP-Anwenderin (PEP: prozess- und embodiment-fokussierte Psychologie). Aktuell führt Sie jährlich u.a. ein Managertraining auf dem Annapurna Trail in Nepal durch. Almuth Wünsch ist selbst begeisterte Ausdauersportlerin. Langlauf jeden Winter gut 1000 km, zwei Mal Vasalauf (90 km), 3 Mal Rajalta Rajalle (435 km quer durch Finnland in 1 Woche), Marcialonga, König-Ludwig-Lauf. Laufen: Marathon und Halbmarathon, Radfahren und mal ein Triathlon nur zum Spaß.

Annapurna-Trekking für Triathleten

„Wie bitte?! Trekking? Gehen statt schwimmen, radeln und rennen? Dafür habe ich keine Zeit. Das Training ist schon so aufwändig, da kann ich doch nicht auch noch…“ Kennt man, oder? Warum es trotzdem eine wirklich gute Idee ist, erklärt Coach und Mentaltrainerin Dipl.Psych. Almuth Wünsch.

WechselZone: Almuth, warum empfiehlst Du Triathleten, mal was ganz anderes zu tun? Soviel Zeit in eine Reise zu investieren, die auf den ersten Blick nicht unmittelbar zum Training beiträgt?

Almuth Wünsch: Ihr kennt das chinesische Sprichwort: „Wenn Du in Eile bist, geh langsam!“ Viele Triathleten sind total auf „effektives Training“ fixiert – und bleiben genau deswegen hinter ihren Möglichkeiten zurück und/oder sind nach relativ kurzer Zeit in jeder Hinsicht fertig. Sie trainieren zu viel, zu hart und im Jahresverlauf zu lang intensiv. Dabei wird gleichzeitig der Körper überlastet und der Geist eingeengt. Die Annapurna-Runde bietet auf einzigartige Weise die Chance, gleichzeitig ein super Regenerations- und Grundlagentraining zu machen, dem Geist Spielraum und jede Menge neue Perspektiven zu bieten und durch die Anforderungen der großen Höhe zu lernen, besonders achtsam mit dem eigenen Körper umzugehen.

WechselZone: Du hast die Runde selbst 2016 gemacht, was ist Dein Fazit?

Almuth Wünsch: Ich habe die Runde als Traillauf gemacht, was aber bedeutet, dass man den Großteil geht, einfach weil die Höhe einen dazu zwingt – und das ist genau richtig. Ich habe mit anderen Mentalstrategien gearbeitet und da auch für mich neue Möglichkeiten entdeckt. Und diese Langsamkeit hat meine Kondition richtig gepusht – gerade für die längeren Distanzen profitiert man davon lang und merklich. Und ich habe wahnsinnig tolle Eindrücke gesammelt, die mich im Leben und beim Sport begleiten. Nicht nur das unglaubliche Panorama der Sieben- und Achttausender am Weg, sondern auch das extrem einfache Leben der Menschen dort und ihre große Freundlichkeit.

WechselZone: Wem würdest Du die Tour empfehlen?

Almuth Wünsch: Ich würde sie insbesondere allen ehrgeizigen Sportlern empfehlen, die noch länger mit Freude ihren Ausdauersport machen wollen. Und denen, die das Gefühl haben, dass ihr bisheriges Training sie vielleicht noch nicht so weit gebracht hat, wie sie gerne kommen wollen. Außerdem empfehle ich persönlich die Tour z.B. auch sportlichen Managern im Rahmen eines eigenen Curriculums www.hochhinauf.de. Das Laufen und Gehen in großen Höhen hat viel gemeinsam mit dem Aufstieg in Unternehmen.

WechselZone: Liebe Almuth, wir bedanken uns sehr für das Gespräch!